Eine dem Kind bekannte Bezugsperson (Mutter, Vater oder
andere) kommt täglich mit dem Kind zur Tagesmutter; bleibt 1 bis 2 Stunden mit
Kind.
Kein Trennungsversuch an den ersten drei Tagen
Verhalten Bezugsperson:
o Eher passiv
o Kind nicht zu drängen sich zu entfernen
o Akzeptieren, wenn Kind die Nähe sucht
Verhalten Tagesmutter:
o Vorsichtige Kontaktaufnahme ohne zu drängen
o Macht Spielangebote
o Beobachtet Verhalten
Vierter Tag: Trennungsversuch
Bezugsperson kommt mit dem Kind zur Tagesmutter. Ab dem 4.
Tag übernimmt die Tagesmutter die Versorgung des Kindes.
Bezugsperson verabschiedet sich nach einigen Minuten klar
und eindeutig, verlässt die Wohnung für ca. 30 Minuten; bleibt aber in der Nähe
und ist erreichbar. Je nach Reaktion des Kindes auf den Trennungsversuch wird
die Entscheidung über die Eingewöhnungsdauer getroffen.
Lässt sich das Kind rasch und dauerhaft beruhigen:
Ausdehnung der Trennungszeit
Heftiges Verlangen nach Rückkehr der Bezugsperson, lässt
sich nicht trösten, bzw. fängt ohne ersichtlichen Anlass wieder an zu weinen: Längere
Eingewöhnung (3 Wochen)
Bei gelungenem Trennungsversuch kann ab dem 5. Tag die
Trennungszeit ausgedehnt werden. Bei gescheitertem Versuch: Stabilisierung der
Beziehung zur Tagesmutter (siehe ersten Tage), erneuter Trennungsversuch
frühestens am 7. Tag
Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind sich schnell von der Tagesmutter trösten lässt.
Jedes Kind ist individuell und hat individuelle Bedürfnisse.
Diese heißt es zu erkennen, zu verstehen und darauf einzugehen. Durch
aufmerksame Beobachtung und Zusammenarbeit mit den Eltern kann ich den Kindern
optimale Entwicklungsmöglichkeiten bieten, jeweils unter Berücksichtigung des individuellen
Entwicklungsstandes. Die Kinder sollen Vertrauen in ihre Fähigkeiten bekommen
und das Gefühl haben, angenommen zu werden.
Je vertrauter Kleinkinder miteinander werden, desto besser
gelingt es ihnen, miteinander zu kommunizieren und zu spielen. Manchmal kommt
es aber auch zu Konflikten und Streitereien. Doch auch streiten will gelernt
werden. Als Tagesmutter halte ich mich dabei vorerst im Hintergrund und mische
mich nicht unaufgefordert in das Spiel oder in Konflikte der Kinder ein, es sei
denn, ein Kind braucht meine Anregung oder meinen Schutz. In
Konfliktsituationen, die von den Kindern nicht allein gelöst werden können,
zeige ich positive Lösungsmodelle auf und verstärke sozial erwünschtes
Verhalten durch Loben, liebevolle Worte und Aufmerksamkeit. Ein Kind muss erst
lernen, wie es sich sozial verhält. Negatives Verhalten wird deshalb nicht etwa
bestraft, sondern es werden erwünschte Verhaltensweisen als Alternative gezeigt
und ihm/ihr erklärt, was sein/ihr Verhalten bewirkt.
Für Kinder sind Rituale wichtig. Sie helfen Kindern bereits
im Säuglingsalter Geborgenheit zu finden. Tägliche Rituale, wie etwa ein Lied
beim Zu-Bett-Gehen oder ein Reim am gedeckten Tisch machen schon den Kleinsten
Spaß und dienen dazu, den Kindern Sicherheit zu geben. Gerne möchte ich Rituale
der Familien meiner Tageskinder aufgreifen und in unseren Alltag übernehmen.
Oft entstehen Rituale aber auch ganz zufällig. Ein Lied am Morgen zur
Begrüßung, verschiedene Reime und Singspiele, aber auch das Händewaschen vor
dem Essen gehören in meiner Pflegestelle zu den alltäglichen Ritualen. Wichtig
und notwendig ist es auch Regeln aufzustellen und Grenzen zu setzen, um ein
angenehmes Zusammenleben für alle Kinder zu gewährleisten und ihnen Sicherheit,
durch ein verlässliches und konsequentes Verhalten, zu geben.
Selbstverständlich bekommen die Kinder dieses bei mir spielerisch beigebracht.
Die Kinder bekommen bei mir eine absolut gewaltfreie Erziehung.
Die Kinder lernen bei mir ohne Zwang ganz nach Ihrer eigenen
inneren Uhr, denn jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Entwicklungstempo.
Es gibt vielfältige Bildungsmöglichkeiten in der
Kindertagespflege. Ein großer Teil der kindlichen Bildung findet beim Spielen
statt. Im Spiel macht das Kind Erfahrungen, die für seine soziale, geistige und
sprachliche Entwicklung bedeutungsvoll sind. Kinder spielen, um sich
Handlungsabläufe und den Gebrauch von Gegenständen anzueignen und Erfahrungen
über dessen Eigenschaften zu sammeln. Soziale und Sprachliche Fähigkeiten
werden durch Nachahmung erworben. Dabei sollte das Spiel immer durch das Kind
bestimmt werden. Als Spielzeug kann dazu jeder Gegenstand dienen, der für das
Kind interessant und ungefährlich ist.
Ziel dieser Bereiche ist es, Ihr Kind auf die nächsten Entwicklungsschritte vorzubereiten und es entsprechend seiner Stärken individuell zu fördern und zu unterstützen.
Das Mittagessen werde ich täglich frisch, ausgewogene und abwechslungsreich zubereiten. Obst/Gemüse wird ein wichtiger Bestandteil der Ernährung sein. Wasser steht den Kindern während der gesamten Betreuungszeit uneingeschränkt zur Verfügung.
Selbstverständlich werde ich auch in diesem Bereich die Anregungen und Wünsche der Eltern respektieren.
Das Alter in dem die Kinder trocken und sauber werden, ist
sehr unterschiedlich. Erst wenn das Kind durch Eigeninitiative signalisiert,
dass es bereit ist trocken zu werden, ist es sinnvoll, mit der
Sauberkeitserziehung zu beginnen. Um die Eltern bei der Sauberkeitserziehung zu
unterstützen ist es wichtig, das Kind in seiner Selbständigkeit positiv, mit
viel Lob und Aufmerksamkeit, zu bestärken. Ein Kind, das sich sprachlich noch
nicht ausreichend äußern kann, wird an seinem Verhalten erkennen lassen, dass
es den Drang verspürt, Blase oder Darm zu entleeren. Es nimmt eine charakteristische
Körperhaltung ein oder verzieht sein Gesicht. Durch Beobachten können diese
Signale erkannt und das Kind an die Toilette erinnert werden. Dabei ist es zu
vermeiden, ungeduldig und mit Druck auf das Kind einzuwirken. Das Kind sollte
möglichst aus eigener Kraft selbständig werden. So wird sein Selbstwertgefühl
am meisten gestärkt.
Auch wenn man zu Beginn der Tagespflege nicht an Abschied denkt, ist dies für mich ein wichtiges Thema.
Die
Beendigung der Tagespflege und der daraus entstehende Abschied von der
Tagesmutter und den anderen Tageskindern, ist ein ähnlich einschneidendes und
belastendes Ereignis für das Kind, wie es die Eingewöhnung in die Tagespflege
ist. Der Abschied sollte dem Kind mindestens vier Wochen vorher angekündigt
werden. Über den genauen Zeitpunkt, wann das Kind über die bevorstehende
Veränderung informiert und wie sie begründet wird, stimmen sich Eltern und
Tagesmutter ab. Damit sich das Kind darauf einstellen kann, sollte dieses
Ereignis in den Wochen vorher immer wieder angesprochen werden. Dadurch können Ängste
verringert werden. Der Abschied sollte wie eine rückwärtslaufende einfühlsame Eingewöhnungsphase
sein, in der die Betreuung in der Tagespflege langsam reduziert wird. Am
letzten Betreuungstag feiere ich mit den Kindern zusammen ein kleines Fest. Als
Erinnerung bekommt mein Tageskind ein Album von mir, welches eine Sammlung von
Fotos (wenn von den Eltern erlaubt), gemalten Bildern und Bastelarbeiten
beinhaltet